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Merkblatt zur Haltung


von Kanarienvögeln

Herkunft

Der Kanarienvogel, wie wir ihn heute kennen, ist in der freien Wildbahn so nicht zu finden. Der Kanariengirlitz, die Urform des Kanarienvogels, ist auf den Kanarischen Inseln, den Azoren, sowie der Insel Madeira beheimatet. Mönche begannen vor ca. 500 Jahren mit der Zucht und so entstand der heutige Kanarienvogel in vielen verschiedenen Formen und Farben.

Anschaffung

Vor der Anschaffung jedes Tieres, sollte man sich immer der Verantwortung bewusst sein, die man damit aufnimmt. Ein Kanarienvogel kann ein Alter von bis zu 12 Jahren erreichen, das sollte einem zuerst Bewusst sein. Dazu kommt die tägliche Versorgung des Tieres. Auch die Versorgung des Tieres während des Jahresurlaubes muss sichergestellt sein. Kann man diese Punkte absichern, steht der Anschaffung nichts entgegen. Wir empfehlen den Erwerb von einem Züchter aus der Umgebung.

Haltung

Der Kanarienvogel sollte in einem Käfig mit den Mindestmaßen 60x40x40 untergebracht werden, ideal ist die Haltung in einer Voliere. Er ist ein geselliger Vogel  der nicht alleine gehalten werden sollte.  Männchen untereinander führen(besonders zur Brutzeit im Frühling) stetige Revierkämpfe und eignen sich nicht dazu allein zusammen gehalten zu werden. Weibchen untereinander sind möglich, die paarweise Haltung hat sich etabliert. Sollen mehrere Kanarien zusammen gehalten werden, muss der angebotene Lebensraum der Anzahl der Tiere angepasst werden. Die Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten (z.B. Finken oder Wellensittiche) ist aus Sicht des Kanarienvogels problemlos, jedoch vertragen manche Vogelarten das recht fetthaltige Futter nicht. Als Sitzstangen bieten Sie vorzugsweise Naturhölzer, die einen Durchmesser haben, die die Krallen weder übergreifen lassen aber die doch Vogelkralle fest zugreifen lassen.

Fütterung

Der Kanarienvogel gehört zu den körner-fressenden Vögeln. Im Fachhandel werden unterschiedliche Mischungen angeboten, die alle jeweils aus unterschiedlichen Hirsearten, Glanz, Hanf, Negersaat und anderen Kleinsämereien bestehen. Der Kanarienvogel ist ein „Feinschmecker“ und sucht sich gerne die Leckerbissen aus den Futtermischungen heraus, daher lässt er auch gerne Körner, die weniger gut schmecken liegen. Da diese aber für die Versorgung des Tieres wichtig sind, sollte dem Kanarienvogel kein übermäßiges Angebot an Körnerfutter gereicht werden. So muss er von allem etwas aufnehmen. Ebenso wichtig ist die Fütterung von Grünzeug die der Kanarienvogel gern und reichhaltig aufnimmt. Gurke, Apfel, Birne, Pfirsiche, Aprikosen, alle Salatarten, Paprika, Zucchini, Spinat, Kresse, Broccoli, Löwenzahn, junge Brennnessel, Sauerampfer, Vogelbeere, Beifuß, Knöterich u.v.m dürfen angeboten werden. Bei all dem, sollten Sie sicherstellen, dass keine Pestizide das Futter belasten. Vogelgrit sorgt für die richtige Verdauung. Kolbenhirse wird sehr gerne angenommen.Das tägliche wechseln des Trink-/Badewassers sollte selbstverständlich sein.

Mauser
Einmal im Jahr, zum Spätsommer, wechselt der Kanarienvogel sein Federkleid. Dies dauert bis zu 8 Wochen. Das Tier wird in dieser Zeit besonders körperlich beansprucht und benötigt eine erhöhte eiweißreichhaltige Ernährung. Der Fachhandel bietet auch hier spezielles Zusatzfutter. Es kann durchaus sein, das der Kanarienvogel in dieser Zeit etwas „durchhängt“. Dies ist aber kein Grund zu Beunruhigung. Ein Wechsel des Kleingefieders ist währen des ganzen Jahres möglich und kann z.B. durch plötzliche Veränderungen der Umgebungstemperaturen verursacht werden.

Zucht
Sicherlich kommt bei jedem Halter die Frage auf, ob man seinen Tieren auch die Möglichkeit, zur Aufzucht von Jungtieren geben möchte. Diese Möglichkeit ist durch den Halter erst möglich, da dieser Nester und Nistmaterial bereitstellen muss. Auch hier besteht wieder eine besondere Verantwortung, der man sich Bewusst sein sollte. Auch diese, nach dem Verbleib der möglichen Nachzucht. Spätestens ab diesem Punkt der Vogelhaltung empfehlen wir, sich einem örtlichen Vogelzuchtverein sowie einem der Dachverbände anzuschließen, da hier, durch intensiven Informationsaustausch, wichtiges Wissen weiter gegeben wird.

Krankheiten

Der Kanarienvogel kann von Allerlei Krankheiten und Parasiten befallen werden. Hat das Tier „schwere Atemgeräusche“, oder Durchfall, sitz er „aufgeplustert“ auf der Stange, nimmt er kein Futter auf oder übermäßig viel, dann sollten die Alarmglocken hell erklingen. Wir werden hier keine medizinischen Ratschläge erteilen, sondern verweisen prinzipiell beim Auftritt der oben genannten oder sonstige Symptome zum Besuch beim fachkundigen Tierarzt. Aus Erfahrung können wir sagen, dass dieser nicht unbedingt leicht zu finden ist. Setzen Sie sich im Bedarfsfall mit einem örtlichen Vogelzuchtverein, bekannten Vogelzüchtern oder aber auch Taubenzüchtern in Verbindung. Diese kennen in der Regel einen Tierarzt, der mit der Vogelkunde vertraut ist.